Schmerzbehandlung
verbessern

Ich möchte Euch gerne eine Zusammenfassung eines Artikels, gelesen
in doccheck news am 18.01.2016, vorstellen, in dem es um die Schwierigkeit im
adäquaten Messen und Behandeln von Schmerzen geht.

In seinem Artikel „Schmerzmessung: 2 MegaPain im Backenzahn“
versucht Erich Lederer die aktuellen Entwicklungen vorzustellen. Richtigerweise
steht bei der Schmerzbehandlung das subjektive Empfinden des Patienten, oftmals
in strukturierten Fragebögen erfragt, im Vordergrund. Schwierig wird es bei
Patienten, die sich nicht mehr oder schlecht verständlich machen können, das
wären beispielsweise demente Patienten, narkotisierte Patienten oder eben auch
Kinder. Es gibt scheinbar objektivierbare Anhaltspunkte, an denen sich Schmerz
ablesen lassen könnten, die auch in Leitlinien aufgeführt werden. Das wären
z.B. Schwitzen, die Herzfrequenz oder eine Pupillenerweiterung. Jedoch können diese
scheinbar objektiven Parameter, an die ich auch immer dachte, von so vielen
anderen Faktoren beeinflusst werden, dass sie als Anhaltspunkte für die
quantitative Messung des Schmerzes eben nicht ausreichen ( z.B. http://www.jccjournal.org/article/S0883-9441(15)00010-6/abstract ).
Als beeinflussende Störfaktoren wären die Hautbeschaffenheit, die
Umgebungstemperatur, begleitende Medikation, Alter und Geschlecht zu nennen.

Nun gibt es neben dem Fragebogen und den vegetativen
Anhaltspunkten 2 weitere Ansätze: zum einen das EEG, das eine Abnahme des
Schmerzes in den relevanten Hirnregionen (Thalamus, somatosensorischer Kortex,
anteriore und posteriore Insula, präfrontaler Kortex, Cingulum) zeigt und die
Mimik Analyse. Anscheinend arbeitet eine Forschergruppe aus New York an einem
EEG Algorithmus für die breite Anwendung im ambulanten und stationären Bereich
(PainQx). Eine Forschergruppe aus SanDiego entwickelt ein System um aus der
Mimik Emotionen abzulesen, das speziell bei Kindern. Dabei zeigt sich das
System sowohl in der qualitativen, als auch in der quantitativen Schmerzmessung
erfolgreich und konnte sogar vorgetäuschte Emotionen entlarven. Mehr dazu...

 Persönliches Fazit: Ich fand es erstaunlich, dass scheinbar objektive
Schmerzzeichen, wie Schwitzen und erhöhter Puls eigentlich nicht sicher das Ausmass
der Schmerzen darstellen. Sehr schön finde ich neben der sicher technisch
einwandfreien Darstellung im EEG, den Ansatz mit der Mimik und die doch sehr
hohe „Treffergenauigkeit“. Bin gespannt was da noch kommt.